Abschnittsübersicht

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      Beschreibung

      Menschen fortgeschrittenen Alters benötigen oft eine medikamentöse Therapie, die sich aus mehreren Medikamenten gleichzeitig zusammensetzt. Es ist in der Pflege von älteren Menschen daher essenziell, sich ein grundlegendes Wissen über die verschiedenen Medikamentengruppen, deren Ziele und unerwünschte Arzneimittelwirkungen anzueignen.

      Lernziele

      • Sie kennen die Relevanz und die wichtigsten Begrifflichkeiten der Polymedikation.
      • Sie kennen Ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Bezug auf die medikamentöse Behandlung der Bewohnerinnen.
      • Sie kennen die pharmakologischen Grundlagen bei älteren Menschen.
      • Sie kennen die typischen Medikamentengruppen der Geriatrie und deren klassischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen.
      • Sie kennen nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten.


      Dauer

      Sie benötigen ca. 45 Minuten für die Bearbeitung des E-Learnings.

    • Kursaufbau

      Dieser E-Learning-Kurs ist in mehrere Kapitel unterteilt. Die meisten Kapitel beginnen mit einer kurzen Einführung und einem Fallbeispiel, welches sich durch den ganzen Kurs hindurchzieht. Danach folgen passend zum Fallbeispiel weitere Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Themen. Wenn Sie mit einem Kapitel fertig sind, können Sie zum nächsten Kapitel weiter navigieren. 

      Folgende Abschnitte sind im Kurs enthalten:

      1. Einführung
      2. Begriffe
      3. Wirkung und Formen
      4. Medikamentengruppen
      5. Nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten
      6. Aufgaben im Arbeitsalltag 
      7. Quiz
      8. Abschluss
      9. Quellenverzeichnis
      10. Interprofessionelle Zusammenarbeit

    • Personen in den Fallbeispielen


      Frau BerishaFrau Studer

      Frau BrunnerFrau Heiniger

      Herr von GrünigenHerr Elmiger

      Herr PfammatterFrau Estermann

      Frau D'Angelo

    • Im folgenden Kapitel lernen Sie die wichtigsten Begriffe im Bereich der Polymedikation kennen.

      Was ist Polymedikation?

      Polymedikation oder Polypharmazie bezeichnet die gleichzeitige Anwendung von fünf oder mehr Medikamenten. (Quellen: Masnoon et al.; Musolf)


      Bewohner mit Medikamenten

    • Was sind unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)? 

      Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) wurden früher als Nebenwirkungen eines Medikaments bezeichnet. Davon spricht man, wenn ein Medikament zwar die Krankheit oder Beschwerden erfolgreich behandelt, aber gleichzeitig neue, nicht erwünschte Beschwerden / Symptome hervorruft. Zum Beispiel gibt es Medikamente, die gut gegen Schmerzen nützen, aber auch Übelkeit verursachen können. Dann ist die Übelkeit eine unerwünschte Arzneimittelwirkung. (vgl. Toolbox UAW-Tool)

      Was ist eine Arzneimittelinteraktion?

      Eine Arzneimittelinteraktion ist eine Wechselwirkung zwischen zwei Medikamenten. Dabei beeinflussen sich die Medikamente gegenseitig, so dass sich die erwünschte oder unerwünschte Arzneimittelwirkung verändert, z.B. verstärkt oder abschwächt. Ein Medikament kann auch mit Nahrungs- oder Genussmitteln interagieren. Zwei Beispiele dazu:

      • Ciprofloxacin (Ciproxin®) und Calcium (Calcimagon®) : Wenn beide Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, binden sie sich im Magendarm-Trakt aneinander (sie verklumpen sozusagen). Dies führt dazu, dass beide Medikamente nicht mehr richtig aufgenommen werden und deshalb nicht voll wirksam sind. Das gleiche passiert, wenn Ciprofloxacin mit calcium-haltiger Milch eingenommen wird.

      • Acetylsalicylsäure (Aspirin®) und Phenprocoumon (Marcoumar®) können als unerwünschte Arzneimittelwirkung beide Blutungen verursachen. Werden beide Medikamente bei einem Patienten eingesetzt, verstärkt sich dieser Effekt.

    • Was ist eine Verordnungskaskade? 

      Eine Verordnungskaskade entsteht, wenn unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten, die nicht als solche erkannt und in der Folge mit einem weiteren Medikament behandelt werden. (Quelle: Bergert et al.) 

      Im Folgenden ein Beispiel dazu:

    • Fallbeispiel

      Herr Pfammatter hat eine Pneumonie mit Atemnot und eine infektbedingte leichte Verwirrung. Er erhält ein Antibiotikum, das er nicht verträgt. Er reagiert mit juckendem Hautauschlag. Er erhält deswegen ein Antihistaminikum. Das Antibiotikum wird gewechselt, das Antihistaminikum läuft weiter. Wegen der Atemnot erhält Herr Pfammatter eine Feuchtinhalation und Morphin Tropfen. Damit er als unerwünschte Arzneimittelwirkung des Morphins keine Obstipation entwickelt, bekommt er zudem ein Abführmittel. Herr Pfammatter äussert Übelkeit und erhält dafür einen Magenschoner und ein Antiemetikum.

       

      Herr Pfammatter, Bewohner        


      Häufig werden bei einer Verordnungskaskade nach dem Abklingen der Symptome nicht alle Medikamente gestoppt. Bei Herrn Pfammatter wäre dies beispielsweise der Fall, wenn nach dem Abklingen der Pneumonie zwar das Antibiotikum, die Inhalation und das Morphin gestoppt, aber das Antihistaminikum, das Abführmittel, der Magenschoner und das Antiemetikum weitergegeben würden.

    • Was ist eine potenziell inadäquate Verordnung?

      Eine potenziell inadäquate Verordnung (engl. potential inadequate prescription, kurz PIP) ist die Verordnung einer Medikation, die mehr Risiken als Nutzen bringt. (Quelle: Kaufmann et al.)

      Es gibt drei Kategorien von potenziell inadäquaten Verordnungen:

      • Unterversorgung: Fehlende Verordnung einer klinisch indizierten Medikation, d.h. es wird  keine medikamentöse Therapie für eine oder mehrere Diagnosen verordnet, z.B. wenn Herr Pfammatter aufgrund seiner Pneumonie kein Antibiotikum erhalten würde.
      • Überversorgung: Verordnung einer Medikation, für die keine Indikation vorliegt, z.B. wenn das Antihistaminikum bei Herrn Pfammatter nach Abklingen der Symptome nicht gestoppt wird.
      • Fehlversorgung: Verordnung nicht angemessener Medikamente oder Dosierungen. Nicht angemessene Medikamente sind Medikamente, die für eine bestimmte Patientengruppe nicht geeignet sind. So können bestimmte Medikamente bei älteren Menschen spezielle Probleme verursachen und sollten daher möglichst nicht eingesetzt werden (engl. potential inadequate medication, kurz PIM). Im Beispiel von Herrn Pfammatter wäre dies der Fall, wenn er wegen seiner infektbedingten Verwirrheit ein Benzodiazepin erhalten würde.


    • Gut zu wissen: PIP und PIM

      In der Fachsprache spricht man oft von PIP und PIM.
      PIP (engl. potentially inadequate prescription) steht für eine möglicherweise unpassende Verordnung.
      PIM (engl. potentially inadequate medication) steht für eine möglicherweise ungeeignete Medikation. Sie ist eine Form von einer PIP.

    • Es ist uns allen bewusst, dass bei kleinen Kindern die Stoffwechselvorgänge anders sind als bei Erwachsenen. Daher erhalten Kinder oft weniger starke oder andere Medikamente als Erwachsene. Ähnlich ist es bei älteren Menschen. Medikamente wirken im Alter aufgrund von veränderten Stoffwechselvorgängen anders. Mit zunehmendem Alter nimmt insbesondere die Leistungsfähigkeit der Nieren und Leber ab. Deswegen sind für ältere Menschen (ähnlich wie für Kinder) nicht alle Medikamente geeignet oder es reicht eine kleinere Dosis. 

    • Fallbeispiel – Medikamentenwirkung im Alter

      Frau Dr. Brunner ist im Pflegeheim auf Visite. Herr Pfammatter hat eine Lungenentzündung. Da Herr Pfammatter bereits über 80 Jahre alt ist, überlegt Frau Dr. Brunner, welche Medikamente für Herrn Pfammatter geeignet sind und in welcher Dosis. Das heisst, Herr Pfammatter bekommt weniger und vielleicht andere Medikamente als jüngere Erwachsene mit einer Lungenentzündung. 

      Herr Pfammatter        Brunner2

       

    • Verschiedene Ziele von Medikamenten

      Medikamente erfüllen unterschiedliche Zwecke. Der folgende Film (ohne Ton) gibt Ihnen eine Übersicht, welche Ziele eine medikamentöse Behandlung verfolgen kann.

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      Was lange währt

      Häufig treten unerwünschte Arzneimittelwirkungen sofort oder nach ein paar Tagen auf. Sie können aber auch erst nach Jahren erstmalig erscheinen, weil die Bewohnerinnen älter werden und sich der Stoffwechsel verändert, oder weil die unerwünschte Arzneimittelwirkung sich langsam entwickelt. Ein langjährig eingenommenes Medikament ist also genau so verdächtig wie ein neu verordnetes. Die Aussage „der Bewohner nimmt das Medikament schon lange und verträgt es gut“ ist grundsätzlich keine Rechtfertigung für eine Fortsetzung der Einnahme. 

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      Galenische Form

      Die galenische Form definiert, wie ein Medikament verabreicht wird – zum Beispiel als Tropfen oder Tabletten. 

      Im Folgenden ist eine Checkliste von Fragen aufgeführt, die man sich bei der Definition der optimalen galenischen Form stellen muss:

      • Kann das Medikament geschluckt werden? Oder ist es zu gross? Gibt es alternative Formen wie Sprays, Tropfen, lingual Tabletten? 
      • Kann die Bewohnerin/das Pflegepersonal sich an den Einnahmezeitpunkt halten? Gibt es allenfalls Retardformen, die zu einer anderen Tageszeit eingenommen werden können?
      • Ist der Bewohner mit dem Aufwand einverstanden (z.B. inhalieren)? 
      • Ist der Aufwand für das Pflegepersonal machbar (z.B. 30 Minuten vor dem Essen)? 
      • Gibt es alternative Dosierungsintervalle wie Wochendosen (galenische Formen mit kürzerer oder längerer Wirksamkeit)?
      • Gibt es kombinierte Präparate, damit weniger Tabletten geschluckt werden müssen?
      • Gibt es tiefere oder höhere Dosierungen statt einer halbierten oder zwei gleichen Tabletten?

      Hinweis: Glossar

      In der Toolbox ist ein Glossar im PDF-Format mit den wichtigsten galenischen Formen und den wichtigsten Abkürzungen zu finden. 

    • Schmerzmittel

       

      Fallbeispiel – Opiate

      Frau Dr. med. Brunner und Frau Berisha diskutieren die Verordnung des Opiats Palladon® bei Frau Estermann.

      Frau Dr. med. Brunner: „Palladon® ist ein starkes Opiat, aber ein gutes Schmerzmittel bei ihrer Niereninsuffizienz. Hat sie auch das obligate Abführmittel erhalten?“

      Frau Berisha: „Nein, wieso?“

      Frau Dr. med. Brunner: „Opiate machen eine Verstopfung, die auch nach längerer Opiateinnahme noch bestehen bleibt. Deshalb sollte man immer ein Laxans dazugeben. Geht es ihr sonst gut? Keine Übelkeit oder Juckreiz?“

      Frau Berisha: „Nein, sonst geht es ihr gut. Aber warum gleich ein Opiat, das macht doch all diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen? Warum nicht Brufen®? Das hilft mir immer sehr gut gegen Schmerzen.“


      Fatime                  Brunner

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Opiaten

      • Gewöhnung/Abhängigkeit
      • Obstipation
      • Sedation
      • Verwirrtheit
      • Übelkeit
      • Juckreiz

       

      Wichtig zu wissen: Immer begleitende Verordnung von Abführmitteln (Laxantien)

       

      Beispielprodukte

       

      Opiat

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      Fallbeispiel – Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR)

      Frau Berishas Vorschlag, Frau Estermann Brufen® zu verabreichen, kommt bei Frau Dr. pharm. Heiniger weniger gut an. Sie hat die Konversation zwischen Frau Berisha und Frau Dr. med. Brunner beim Vorbeigehen mitgehört.

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Lieber nicht! Bei älteren Menschen versursachen NSAR, die sogenannten nichtsteroidalen Entzündungshemmer, sehr oft Magenulcera und gar Perforationen; auch die Kreatinin-Clearance steigt nach längerem Gebrauch sehr häufig an!“

      Frau Berisha: Sind Ulcera Magengeschwüre, die manchmal sogar durchbrechen und schwere Magenblutungen verursachen können?" 

      Frau Dr. med. Brunner: Ja, genau."

      Frau Berisha: Und das Kreatinin im Blut ist ein Marker für die Nierenfunktion – je höher desto schlechter, oder?" 

      Frau Dr. pharm. Heiniger: Richtig. Auch bei Herzinsuffizienz oder in Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten sind NSAR nicht zu empfehlen.“

      Heiniger     Frau Brunner             Fatime2

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei NSAR

      • Ulcus
      • Nierenversagen
      • Blutungsgefahr
      • Herzinsuffizienz

       

      Wichtig zu wissen: Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen gelten nicht für transdermale Verabreichungsformen wie Cremen, Gels und Pflaster.

       

      Beispielprodukte

       

      Brufen Ibuprofen

    • Abführmittel

       

      Fallbeispiel – Laxantien

      Frau Dr. med. Brunner und Frau Berisha führen ihr Gespräch bezüglich Opiaten und Laxantien weiter.

      Frau Dr. med. Brunner: „Wir bleiben also bei den Opiaten. Wir geben aber zusätzlich ein Laxans, um einer Verstopfung entgegenzuwirken!"

      Frau Berisha: „In Ordnung!"

      Berisha                Brunner

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Laxantien

      • Bauchkrämpfe
      • Blähungen
      • Durchfall
      • Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts


      Beispielprodukte

       

      Laxans 1 Laxans 2 Laxans 3

    • Harntreibende Mittel

       

      Fallbeispiel – Diuretika

      Etwas später trifft Frau Berisha auf Frau Studer.

      Frau Studer: „Frau Estermann wiegt heute 61 Kilogramm. Ist das nicht zu viel? Ihre Beine waren heute Morgen sehr geschwollen, ich habe kaum die Stützstrümpfe anbekommen.“

      Frau Berisha: „Du hast recht, sie hat eine Gewichtslimite von 60 kg. Wenn sie schwerer ist, muss sie eine zusätzliche Wassertablette bekommen. Ich richte sie nachher. Da die Wassertablette den Blutdruck senkt, wäre ich froh, wenn du ihr noch den Blutdruck messen könntest!“

      Frau Studer: „Den habe ich heute schon gemessen! Er war 110/65 – etwa so wie in den letzten Tagen. Schwindlig ist ihr auch nicht, ich habe sie gefragt. Sie hat aber mehr Mühe mit dem Atmen.“

      Studer                  Berisha

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Diurektika

      • Hypotonie
      • Störungen des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts
      • Schwindel
      • Verwirrtheit
      • Sturzgefahr

       

      Beispielprodukte

       

      Diuretika 3Diuretika 2Diuretika 2 

    • Blutdrucksenkende Mittel

       

      Fallbeispiel – Antihypertensiva

      Frau Dr. med. Brunner und Frau Dr. pharm. Heiniger haben das Gespräch zwischen Frau Berisha und Frau Studer über Frau Estermann mitgehört.

      Frau Dr. med. Brunner: „Danke für deine aufmerksamen Beobachtungen und Rückmeldungen Fatime! Das hilft uns wirklich weiter! – Wenn ich mir die letzten Blutdruck-Werte ansehe, dann ist eine Reduktion der Blutdruckmittel tatsächlich sinnvoll. Nicht dass Frau Estermann noch stürzt, weil ihr schwindlig ist!"

      Brunner                  Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Antihypertensiva

      • Hypotonie
      • Schwindel
      • Sturzgefahr

       

      Beispielprodukte

       

      Blutdruck 1 Blutdruck 2

      Blutdruck 3 Blutdruck 4 Blutdruck Atacand Blutdruck 6Blutdruck Amlodipin

      Blutdruck 8

    • Mittel zur Behandlung von Diabetes

       

      Fallbeispiel – Antidiabetika

      Im späteren Verlauf des Tages kommt es im Stationsbüro zu folgender Situation:

      Frau Studer: „Fatime, Frau Estermann ist ganz zittrig und unruhig!“

      Frau Berisha: „Danke, ich komme gleich und messe den Blutzucker! Der Blutzucker war in letzter Zeit immer etwas tief, wir mussten öfters nachmessen. Stefanie, vielleicht könntest Du die Werte zwischenzeitlich mal durchsehen! Sarah, könntest Du Frau Estermann bitte noch ein Glas Orangesaft bringen?“

      Frau Dr. med. Brunner und Frau Dr. pharm. Heiniger schauen sich gemeinsam die Blutzuckerwerte von Frau Estermann an.

      Frau Dr. med. Brunner: „Die sind eindeutig zu tief, in ihrem Alter und ihrer Situation dürften die Werte nicht unter 5 - 6 mmol/l fallen. Einzelne Werte bis 15 mmol/l würde ich in ihrer Situation akzeptieren. Dann könnten wir auch die Blutzucker-Kontrollen reduzieren. Am besten halbiere ich ihre Blutzuckertablette.“

      Frau Dr. pharm. Heiniger interveniert: „Ok, Diamicron® darf man ja teilen. Aber es kann Hypoglykämien verursachen. Ich würde Dir daher z.B. Galvus® oder Januvia® empfehlen. Je nach Präparat musst Du noch die Nierenfunktion beachten.“

      Frau Dr. med. Brunner: „Guter Vorschlag – vielen Dank! Dann schreibe ich gleich die Verordnung und das Rezept um.“

      Brunner  Studer   Berisha   Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Antidiabetika

      • Hypoglykämie (Unterzuckerung) ist bei betagten Menschen schlimmer als Hyperglykämie (Überzuckerung)
      • Brechreiz
      • Durchfall/Obstipation

       

      Beispielprodukte

       

      ADB2ADB1ADB3

    • Mittel, die das Wachstum von Bakterien hemmen oder sie abtöten

       

      Fallbeispiel – Antibiotika

      Frau Dr. med. Brunner und Frau Dr. pharm. Heiniger beugen sich über das nächste Dossier von Herrn Pfammatter. Er hatte wegen einer Lungenentzündung kürzlich erst ein Antibiotikum bekommen.

      Frau Dr. med. Brunner fragt Frau Berisha, die gerade wieder ins Stationsbüro kommt: „Geht es Herrn Pfammatter besser, oder hustet er immer noch so stark?"

      Frau Berisha: „Es geht ihm viel besser, das Fieber ist rasch gesunken und auch der Husten ist zurückgegangen, aber noch nicht ganz weg. Allerdings bekam er vom Antibiotikum etwas Durchfall. Auf Heiners Empfehlung haben wir ihm probiotische Joghurts in der Küche organisiert. Inzwischen ist der Stuhlgang wieder normal. Bis wann muss er noch feucht inhalieren? Diesbezüglich ist noch kein Stoppdatum verordnet!“  

      Frau Dr. med. Brunner verordnet ein Stoppdatum.

      Frau Berisha: „Er konnte diese grossen Antibiotikum Tabletten übrigens nicht gut schlucken.“ 

      Frau Dr. pharm Heiniger: Diese Tabletten kann man in etwas Wasser geben, 10 min. stehen lassen und dann umrühren. Was hat er noch für andere Medikamente? Ah, er hat einen Protonenpumpeninhibitor (PPI)! Mal schauen, ob er den noch benötigt.“


      Brunner                  Berisha  Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Antibiotika

      • Durchfall
      • Hautausschläge
      • Verwirrtheit

       

      Beispielprodukte

       

      AB2AB1AB3AB2

    • Magenschonende Mittel

       

      Fallbeispiel – Protonenpumpeninhibitoren (PPI)

      Frau Dr. med. Brunner, Frau Dr. pharm. Heiniger und Frau Berisha besprechen die Verordnung des PPI bei Herrn Pfammatter.

      Frau Berisha: „Was ist ein PPI?“

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „PPI ist die Abkürzung für einen Protonenpumpeninhibitor, im Volksmund auch Magenschoner genannt. Falls es keine zugrunde liegende Diagnose dafür gibt, würde ich den reduzieren und dann absetzen und nur noch bei Bedarf, z.B. bei Magenbrennen oder saurem Aufstossen verordnen. Eine Dauertherapie führt zu einem erhöhten Risiko für eine Lungenentzündung und einem Vitamin B12-Mangel.“

      Frau Dr. med. Brunner: „Das ist ein guter Einwand. Gemäss meinen Unterlagen kann man den PPI gut weglassen.“

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Ja, aber zuerst die Dosis reduzieren – sonst besteht die Gefahr eines Rebound-Effekts. D.h. es wird erst recht viel Magensäure produziert.“

      Frau Dr. med. Brunner: „Danke, das war mir nicht so bewusst…“

      Berisha                  Brunner  Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei PPI

      • Magnesiummangel
      • Vitamin B12 Mangel
      • gastrointestinale Beschwerden 
      • Lungenentzündung

       

      Wichtig zu wissen: Vor PPI-Stopp erstmal Dosisreduktion

       

      Beispielprodukte

       

      PPI 1 PPI 2 PPI 3 

    • Blutverdünnende Mittel

       

      Fallbeispiel – Antikoagulantien

      Als nächstes wird die Medikation von Frau D'Angelo besprochen.

      Frau Berisha: „Wir hatten ja schon gestern besprochen, dass Frau D'Angelo gestürzt ist. Sie hat einen grossen Bluterguss am Unterarm. Aber sonst ist ihr zum Glück nichts passiert!“

      Frau Dr. med. Brunner: „Das wundert mich nicht, sie ist antikoaguliert. Da können die Hämatome ziemlich gross werden.“

      Frau Berisha: „Wäre es dann nicht besser, die Antikoagulation zu stoppen?“

      Frau Dr. med. Brunner: „Gerade ältere Menschen profitieren am meisten von der Wirkung der Antikoagulation, wie z.B. beim Vorhofflimmern. Ohne Blutverdünner wäre die Gefahr für einen ischämischen Schlaganfall deutlich grösser als das Risiko einer Hirnblutung mit einem Blutverdünner. Selbst auch dann, wenn Frau D'Angelo öfters stürzt."


      Berisha                  Brunner  Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Antikoagulantien

      • Erhöhtes Blutungsrisiko

       

      Wichtig zu wissen: Auch bei sturzgefährdeten Bewohnern überwiegt der Nutzen von Antikoagulantien. Bei Unfällen/geplanten Eingriffen muss das behandelnde Gesundheitspersonal über die Einnahme von Antikoagulantien informiert werden!

       

      Beispielprodukte

       

      BVD1BVD1BVD1BVD1

    • Mittel, die auf die psychische Verfassung einwirken

       

      Fallbeispiel – Psychopharmaka

      In dem Moment stürmen der Heimleiter Herr von Grünigen und Herr Elmiger ins Stationsbüro: 

      Herr von Grünigen: „Guten Tag allerseits! Ich habe tolle Nachrichten! Gerade eben wurde der Bericht zur Qualitätsindikatorenerhebung in den Pflegeheimen herausgegeben – und wissen Sie was? Wir sind betreffend Polypharmazie nicht nur viel besser als früher, sondern liegen nun im Vergleich mit anderen Heimen im vordersten Drittel! Hierfür möchte ich Ihnen allen ein herzliches Dankeschön aussprechen!“ 

      Er reicht die Unterlagen an die Ärztin und die Apothekerin und zeigt auf die Statistik.

      Frau Dr. med. Brunner: „Das sind wirklich tolle Nachrichten! Aber seht: Auch bei den Stürzen habt Ihr Euch deutlich verbessert."

      Herr Elmiger: „Hat das nicht auch einen Zusammenhang mit der Medikation im Heim? Wir haben ja sehr viele Psychopharmaka und Beruhigungsmittel reduziert oder ganz ausgeschlichen?!“

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Das ist sehr gut möglich. Psychopharmaka allgemein, aber die Sedativa im Besonderen, erhöhen das Sturzrisiko deutlich.“

      Frau Berisha: „Ja, ich finde seit Herr Pfammatter kein Neuroleptikum mehr hat, geht er wieder deutlich sicherer."

      RVGBrunner   ElmigerHeiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Psychopharmaka

      • Sedation
      • Schwindel
      • Verwirrtheit
      • Steife Muskeln und unsicheres Gangbild
      • Übelkeit / Verdauungsstörungen

       

      Wichtig zu wissen: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Interaktionen sind bei Psychopharmaka häufig. Bereits bei niedrigen Dosen bestehen ein deutlich erhöhtes Sturzrisiko und eine Abnahme der Hirnleistung (Kognition).

       

      Beispielprodukte

       

      Psy1 Psy2

      Psy3Psy4

      Psy5

    • Beruhigungs- und Schlafmittel

       

      Fallbeispiel – Sedativa

      Frau Berisha: „Übrigens, Frau Estermann schläft nun ohne Schlafmittel wieder gleich gut oder gar besser als früher.“

      Frau Dr. med. Brunner: „Stimmt, wir haben ja ihr Seresta® ausgeschlichen. Gab es Probleme? Wollte sie es nicht wieder haben?“

      Herr Elmiger: „Da du ihr gesagt hast, dass durch eine Einnahme das Sturzrisiko steigt und die Hirnleistung abnimmt, wollte sie es ohne versuchen. Sie bekommt jetzt am Abend vor dem Zubettgehen einen Orangenblütentee, und wenn möglich plaudern wir noch etwas mit ihr. Dadurch geht sie auch etwas später ins Bett. So hat‘s ganz gut geklappt.“

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Wunderbar – ich bin beeindruckt!“

      Frau Dr. med. Brunner: „Ja, ich auch. Die Bewohnerinnen sind meist so fixiert oder gar abhängig von diesen Mitteln! Normalerweise versuche ich erst gar nicht damit anzufangen.“

      Herr von Grünigen: „Das zeigt, dass es nicht alleine geht. Es braucht die interprofessionelle Zusammenarbeit. An dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön für Euren Einsatz in diesem Projekt! Ich werde hierüber auch bei der Geschäftsleitung und am Angehörigenabend berichten. Und nun muss ich weiter – schönen Tag allerseits!“   

      BrunnerFatime    Elmiger Heiniger

      Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Sedativa

      • Sedation
      • Schwindel
      • Verwirrtheit
      • Paradoxe Reaktionen
      • Abhängigkeit

       

      Wichtig zu wissen: Bereits bei niedrigen Dosen bestehen bei Sedativa ein deutlich erhöhtes Sturzrisiko und eine Abnahme der Hirnleistung (Kognition).

       

      Beispielprodukte

       

      SerestaSeresta

    • Nicht nur Medikamente tragen zum Wohlbefinden der Bewohner bei, sondern auch viele andere Aspekte des Alltags. Als Pflegefachperson oder FaGe können Sie anhand verschiedener Massnahmen Einfluss auf das Wohlbefinden nehmen. Mehr dazu in diesem Kapitel - denken Sie dabei aber auch an Ihnen schon bekannte Pflegekonzepte wie z.B. Basale Stimulation®, Validation, Palliative Care und viele mehr!

    • Fallbeispiel - nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten

      Frau Studer und Frau Dr. pharm. Heiniger unterhalten sich über nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten.

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Um nochmals auf Frau Estermann zurück zu kommen – ich finde es wirklich super, mit welchen Möglichkeiten Ihr es geschafft habt, dass sie auch ohne Schlafmittel ihren Schlaf findet!“ (vgl. Kapitel 4.10 Sedativa "Falleispiel")

      Frau Studer: „Heiner hat uns einiges darüber erzählt. Ich fand das sehr spannend und konnte vieles davon bereits umsetzen. So habe ich z.B. nach Rücksprache mit der Fachverantwortlichen Herrn Pfammatter einen warmen Wickel gemacht, als er so gehustet hat. Aber wie steht es eigentlich mit pflanzlichen Präparaten?“

      Frau Dr. pharm. Heiniger: „Pflanzliche Medikamente können genauso wie die anderen Medikamente schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen verursachen. Deshalb sollte mit pflanzlichen Medikamenten wie mit allen anderen Medikamenten umgegangen werden. Auch hierfür braucht es übrigens eine ärztliche Verordnung.“

      Frau Studer: „Das war mir nicht bewusst – Danke!“

      Studer                Heiniger

    • Grundlegende Gedanken:

      • Beschwerden kann man oft auch mit nicht-medikamentösen Massnahmen lindern.
      • Beschwerden werden nicht immer von Krankheiten verursacht. Nicht befriedigte Bedürfnisse können sich in Beschwerden oder Symptomen äussern.
      • Bewohnerinnen haben bei chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden eine lange Erfahrung und wissen, was ihnen gut tut. Fragen Sie, was ihnen bei diesen Beschwerden hilft!
      • Sind andere Lebensbereiche im Gleichgewicht, kann mit gesundheitlichen Beschwerden besser umgegangen werden.
      • Es ist wichtig die Autonomie und Selbständigkeit zu fördern.


    • Bei diversen Beschwerden gibt es nicht-medikamentöse Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können.


      BeschwerdenMöglichkeiten
      BlasenbeschwerdenBlasentee
      Regelmässig und genügend trinken
      DurchfallStopfende Nahrungsmittel (z.B. Reis, Schokolade, Banane)
      Viel trinken
      Erkältungen und HustenInhalationen
      Hustentee
      Viel trinken
      Aromatherapie
      NiedergeschlagenheitSpaziergang draussen
      Lichttherapie
      Aromatherapie
      Musik
      Aktivierung/Alltagsgestaltung
      Seelsorge
      SchlafproblemeSpaziergang draussen
      Lichttherapie
      Orangenblüten-, Lavendeltee
      Aromatherapie
      Schlafgewohnheiten analysieren und evt. anpassen
      Schmerzen, BauchWärmeflasche
      Warmer Tee, z.B. Pfefferminz
      Evt. Ernährung anpassen
      Schmerzen, Bewegungsapparat / GelenkeWarme und kalte Wickel / Kirschkernsäckchen
      Bewegung
      Physio- und Ergotherapie
      Kinaesthetics
      Massagen
      Schmerzen, KopfKalter Umschlag
      Ruhe
      Kopfhautmassage
      Einreiben von Nacken und Schultern
      Schwere, geschwollene BeineHochlagern
      ÜbelkeitWarmer Tee, z.B. Pfefferminze
      Ernährungsmassnahmen (z.B. leichte Kost)
      UnruheAromatherapie
      Kugel-, Granulat-, Sanddecke
      Basale Stimulation®
      Validation
      VerstopfungErnährungsmassnahmen (z.B. Feigen, Vollkornprodukte, etc.)
      Genügend trinken
      Bewegung
      Bauchmassage
    • Um das Ziel einer sichereren Medikation im Pflegeheim zu erreichen, ist es nötig, dass alle Fachpersonen (Pflegepersonen, Ärzte, Apothekerinnen etc.) gut zusammenarbeiten. Der betreffende Bewohner und seine Angehörigen werden dabei mit einbezogen. Dies setzt voraus, dass alle ihre Aufgaben kennen und erfüllen. Im Folgenden sind Ihre Aufgaben als Pflegefachperson oder FaGe detailliert erläutert.

    • Überprüfen

      Damit die Medikation für die Bewohnerinnen im Pflegeheim sicherer ist, soll sie alle sechs Monate und in definierten Situationen durch die Ärztin und ggf. den Apotheker überprüft werden. Die Pflegefachperson meldet jede dieser Situationen der Ärztin, sobald sie davon Kenntnis erhält.

      Definierte Situationen sind:

      • Neueintritt im Heim
      • Jede klinisch relevante Veränderung des Allgemeinzustandes, der Vitalparameter oder Laborwerte
      • Jeder Wiedereintritt nach einem Spitalaufenthalt
      • Neuverordnungen durch beigezogene Spezialistinnen / Fachärzte
      • Hinweise einer Fachperson (z.B. Pflegefachperson, Apothekerin, Spezialistin), dass eine Überprüfung aufgrund von Sicherheitsbedenken sinnvoll ist
      • Wenn eine Überprüfung verordnet ist

    • Beobachten

      Das Pflegepersonal kennt die Heimbewohner häufig besser als die Ärztin. Folgende Beobachtungen des Pflegepersonals sind für eine gute Medikationsüberwachung wichtig:

      • Beobachtungen zum Gesundheitszustand und zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen, z.B. Blutdruckentgleisung, Verwirrtheit, sonstige neue Symptome
      • Beobachtungen von Schwierigkeiten bei der Einnahme der Medikamente, z.B. zu grosse Tabletten, Verweigerung der Medikation, Schluckbeschwerden

       

      Blutdruck Messung und Dokumentation


    • Dokumentieren

      Die zuständige Pflegefachperson dokumentiert diese Beobachtungen, leitet sie an den Arzt weiter und bringt ihr Wissen zu möglichen Problemlösungen mit ein.

      Checkliste

      Besonders zu beachten:

      • Wirkung von abgegebenen Medikamenten überprüfen und dokumentieren.
      • Rückmeldung an den Arzt, wenn Bewohner zum Einnahmezeitpunkt regelmässig schlafen.
      • Reservemedikamente dürfen bei Bedarf in vollem Umfang gegeben werden.
      • Selbständige Einnahme von nicht verordneten Präparaten (z.B. Magnesium, Nahrungsergänzungen, pflanzliche Medikamente) der Ärztin melden.
    • Zum Abschluss lösen Sie bitte die folgenden Quizfragen. Bitte klicken Sie an, welche Antwort vollumfänglich stimmt. Es ist jeweils pro Frage nur eine Antwort korrekt.

      Fatima Berisha

       

    • Bitte klicken Sie an, welche Antwort vollumfänglich stimmt. Es ist jeweils nur eine Antwort korrekt.

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      Swissmedic. Schweizerisches Heilmittelinstitut. Arzneimittelinformation [Internet]. [cited 2020 Feb 24]. Available from: http://www.swissmedicinfo.ch


    • Informationen zum Modul „progress! Sichere Medikation in Pflegeheimen – Inter-professionelle Zusammenarbeit“

      Mit dem E-Learning Modul «progress! Sichere Medikation in Pflegeheimen – Interprofessionelle Zu-sammenarbeit» wird die Bedeutung der Zusammenarbeit für die Medikationssicherheit aus der Perspektive verschiedener Berufsgruppen angeschaut. Ein interaktives Fallbeispiel führt durch sechs Situationen, in denen Sie jeweils die Perspektive einer Pflegeassistentin, einer Pflegefachperson, einer Ärztin und einer Apothekerin einnehmen und eine Handlungsoption auswählen. Die einzelnen Situationen werden anschliessend analysiert und Lösungen zur Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Alltag aufgezeigt. 

      Der Kurs wurde von der Stiftung Patientensicherheit Schweiz im Rahmen des Programms «progress! Sichere Medikation in Pflegeheimen» in Zusammenarbeit mit der ZHAW Gesundheit entwickelt. Er steht auf Französisch und Deutsch zur Verfügung, ab Sommer 2021 auch auf Italienisch. Die Bearbeitung dauert 15-20 Minuten. Der Kurs ist kostenlos. 

      Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bei der Stiftung Patientensicherheit unter info@patientensicherheit.ch mit dem Vermerk «Modul IPZ» für den Kurs an.