Nicht nur Medikamente tragen zum Wohlbefinden der Bewohner bei, sondern auch viele andere Aspekte des Alltags. Als Pflegefachperson oder FaGe können Sie anhand verschiedener Massnahmen Einfluss auf das Wohlbefinden nehmen. Mehr dazu in diesem Kapitel - denken Sie dabei aber auch an Ihnen schon bekannte Pflegekonzepte wie z.B. Basale Stimulation®, Validation, Palliative Care und viele mehr!
Frau Studer und Frau Dr. pharm. Heiniger unterhalten sich über nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten.
Frau Dr. pharm. Heiniger: „Um nochmals auf Frau Estermann zurück zu kommen – ich finde es wirklich super, mit welchen Möglichkeiten Ihr es geschafft habt, dass sie auch ohne Schlafmittel ihren Schlaf findet!“ (vgl. Kapitel 4.10 Sedativa "Falleispiel")
Frau Studer: „Heiner hat uns einiges darüber erzählt. Ich fand das sehr spannend und konnte vieles davon bereits umsetzen. So habe ich z.B. nach Rücksprache mit der Fachverantwortlichen Herrn Pfammatter einen warmen Wickel gemacht, als er so gehustet hat. Aber wie steht es eigentlich mit pflanzlichen Präparaten?“
Frau Dr. pharm. Heiniger: „Pflanzliche Medikamente können genauso wie die anderen Medikamente schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen verursachen. Deshalb sollte mit pflanzlichen Medikamenten wie mit allen anderen Medikamenten umgegangen werden. Auch hierfür braucht es übrigens eine ärztliche Verordnung.“
Frau Studer: „Das war mir nicht bewusst – Danke!“
Grundlegende Gedanken:
Beschwerden kann man oft auch mit nicht-medikamentösen Massnahmen lindern.
Beschwerden werden nicht immer von Krankheiten verursacht. Nicht befriedigte Bedürfnisse können sich in Beschwerden oder Symptomen äussern.
Bewohnerinnen haben bei chronischen oder wiederkehrenden Beschwerden eine lange Erfahrung und wissen, was ihnen gut tut. Fragen Sie, was ihnen bei diesen Beschwerden hilft!
Sind andere Lebensbereiche im Gleichgewicht, kann mit gesundheitlichen Beschwerden besser umgegangen werden.
Es ist wichtig die Autonomie und Selbständigkeit zu fördern.
Bei diversen Beschwerden gibt es nicht-medikamentöse Möglichkeiten, die in Betracht gezogen werden können.
Beschwerden
Möglichkeiten
Blasenbeschwerden
Blasentee Regelmässig und genügend trinken
Durchfall
Stopfende Nahrungsmittel (z.B. Reis, Schokolade, Banane) Viel trinken
Erkältungen und Husten
Inhalationen Hustentee Viel trinken Aromatherapie
Niedergeschlagenheit
Spaziergang draussen Lichttherapie Aromatherapie Musik Aktivierung/Alltagsgestaltung Seelsorge