Mittel, die auf die psychische Verfassung einwirken
Fallbeispiel – Psychopharmaka
In dem Moment stürmen der Heimleiter Herr von Grünigen und Herr Elmiger ins Stationsbüro:
Herr von Grünigen: „Guten Tag allerseits! Ich habe tolle Nachrichten! Gerade eben wurde der Bericht zur Qualitätsindikatorenerhebung in den Pflegeheimen herausgegeben – und wissen Sie was? Wir sind betreffend Polypharmazie nicht nur viel besser als früher, sondern liegen nun im Vergleich mit anderen Heimen im vordersten Drittel! Hierfür möchte ich Ihnen allen ein herzliches Dankeschön aussprechen!“
Er reicht die Unterlagen an die Ärztin und die Apothekerin und zeigt auf die Statistik.
Frau Dr. med. Brunner: „Das sind wirklich tolle Nachrichten! Aber seht: Auch bei den Stürzen habt Ihr Euch deutlich verbessert."
Herr Elmiger: „Hat das nicht auch einen Zusammenhang mit der Medikation im Heim? Wir haben ja sehr viele Psychopharmaka und Beruhigungsmittel reduziert oder ganz ausgeschlichen?!“
Frau Dr. pharm. Heiniger: „Das ist sehr gut möglich. Psychopharmaka allgemein, aber die Sedativa im Besonderen, erhöhen das Sturzrisiko deutlich.“
Frau Berisha: „Ja, ich finde seit Herr Pfammatter kein Neuroleptikum mehr hat, geht er wieder deutlich sicherer."
Wichtige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Psychopharmaka
Sedation
Schwindel
Verwirrtheit
Steife Muskeln und unsicheres Gangbild
Übelkeit / Verdauungsstörungen
Wichtig zu wissen: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Interaktionen sind bei Psychopharmaka häufig. Bereits bei niedrigen Dosen bestehen ein deutlich erhöhtes Sturzrisiko und eine Abnahme der Hirnleistung (Kognition).